Welche Schere brauche ich zum Tuften?
Wann brauchst du eine Schere beim Tuften?
Simpel gesagt, du wirst viel schneiden während du einen Teppich tuftest. Es geht los beim Zuschnitt des Tuftingtuchs. Anschließend kommt die Schere während des Tuftens zum Einsatz, wenn du das Garn von der Tuftingmaschine löst. Sobald du deinen Teppich fertig getuftet hast, musst du überflüssiges Grundtuch schneiden und das ein oder andere Garn zurechtschneiden. Vielleicht musst du deinen Teppich sogar etwas stutzen, wenn das Schnittflor nicht eben ist.
Du merkst, die Schere kommt häufig zum Einsatz. Mindestens eine Schere wirst du wahrscheinlich in deinem Haushalt haben. Das ist definitiv schon ein guter Start. In diesem Beitrag möchte ich dir einen Überblick über unterschiedliche Arten von Scheren geben.
Warum ist eine passende Schere wichtig?
Grundsätzlich ist eine Schere ein Werkzeug zum Zerteilen oder Einschneiden verschiedener Materialien mittels zweier gegeneinander beweglicher Klingen. Eine Schere als Werkzeug hat bereits eine lange Geschichte. Die ältesten Funde einer Schere sind aus dem rheinisch-römischem Gebiet aus dem 2. bis 3. Jahrhundert nach Christus belegt und reichen vermutlich auch viel weiter zurück. Das einst aus der Antike stammende Werkzeug wurde im Laufe der Zeit weiterentwickelt. Heute sind die sogenannten Gelenkscheren der Standard.
Die Weiterentwicklungen verbesserte nicht nur die Qualität. Es wurden Scheren für den speziellen Gebrauch gefertigt. Heute gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Formen und Funktionsweisen von Scheren, die in unterschiedlichsten Bereichen, wie in der Medizin, beim Friseur, der Produktion, im Büro und natürlich auch in der Textilbranche schneiden.
Die Weiterentwicklung von Scheren geschah einfach aus der Not, damit das Werkzeug möglichst optimal genutzt werden kann.
Welche Scheren solltest du während des Teppichtuftens in Betracht ziehen?
Eine Schere ist gut, eine geeignete für den jeweiligen Anwendungsfall ist besser. Dabei möchte ich dir vier Arten vorstellen und den jeweiligen Anwendungsfall skizzieren.
Schneiderschere, Textilschere, Stoffschere
Die Schneiderschere, auch Textilschere oder Stoffschere genannt, wirst du wahrscheinlich schon öfter gesehen haben oder besitzt sogar eine. Eine Schneiderschere wirst du zum Zuschnitt des Tuftingtuches benötigen. Sie ist ergonomisch geformt und das untere Griffauge bildet eine Linie mit dem Blatt.
Zusätzlich bietet das untere Griffauge Platz für mehrere Finger um genügend Kraft auszuüben und kontrolliert zu schneiden. Außerdem werden beide Griffaugen mit Gummi oder Kunststoff verkleidet, sodass deine Finger guten Halt haben und du weniger unter Druckpunkten, Schwielen oder Hautirritationen leidest. Folgend sind einige Schneiderscheren, die du bei Amazon finden kannst. Die Auswahl ist enorm und soll dir als Beispiel dienen (Anzeige):
Kleine Schneiderschere
Das Besondere einer kleinen Schneiderschere ist, dass sie extrem scharf ist und Stoffe oder Garne sehr gut schneidet. Dabei ist sie wie der Name sagt, kleiner und daher auch handlicher. Eine kleine und handliche Schere wirst du benötigen, wenn du in der einen Hand die Tuftingmaschine hältst und das Tuftinggarn durchtrennen musst, um an anderer Stelle die Arbeit fortzusetzen.
Mit einer kleinen Schneiderschere kannst du das im Handumdrehen machen, ohne die Tuftingmaschine aus der Hand zu legen oder versehentlich das Garn aus dem Tuftingtuch zu ziehen. Auch hier möchte ich dir einige Beispiel zeigen (Anzeige):
Fadenschneider
Alternativ zur kleinen Schneiderschere kannst du auch einen Fadenschneider verwenden. Der Anwendungsfall ist der selbe. Achte darauf, dass die kleinen Schneider groß genug sind. Der Fadenschneider ist für Fäden gemacht und nicht zwingend für dickes Wollgarn.
Oft werden die Fadenschneider als Beilage im Bündel mit einer Schneiderschere verkauft. Hier sind einige Beispielprodukte (Anzeigen) verlinkt:
Applikationsschere, Teppichschere
Die Applikationsschere wurde eigens für Applikationsarbeiten entwickelt. Sie hat eine halbmondförmige Nase an der Scherenunterseite, die ein müheloses Ausschneiden der Applikation, ohne das Beschädigen des Stoffes oder der Applikation, gewährleistet.
Sie eignet sich gut für das Nacharbeiten der Rückseite deines Teppichs, um die überflüssigen Garnreste abzuschneiden. Außerdem kannst du damit auch zu lang geratene Garne deines Schnittflors begradigen. Damit schaffst du beispielsweise eine Rückseite, die perfekt eben zum Verkleben ist.
Hier einige Amazonlinks zu Applikationsscheren (Anzeige):
Letztlich ist es wichtig, dass du ein handliches Werkzeug hast, welches deine Arbeit erleichtert oder wodurch du sogar Spaß bei deiner Teppichkreation hast. Achte beim Kauf darauf, dass du eine gute Schere kaufst, denn vielleicht hast du selbst schon Erfahrungen mit einer schlechten oder unpassenden Schere gehabt.
Woran erkennt man eine schlechte, unpassende oder ungeeignete Schere?
Zunächst natürlich an der Schärfe oder besser gesagt an dem Schnittverhalten. Das ist noch relativ einfach. Eine schlecht schneidende Schere erkennst du sofort.
Eine unpassende Schere erkennst du, wenn sie nicht für deine Hand gemacht ist. Ein offensichtlicher Fall ist, wenn deine Finger nicht in die Scherenaugen bzw. Scherenringe passen. Wenn deine Finger passen, deine Finger aber nach etwas Schneiden schmerzen, dann ist die Schere entweder Stumpf oder unpassend. Du hast dann wahrscheinlich Druckpunkte oder Hautreizungen vom Schneiden und dem Kraftaufwand von der Arbeit. Ein weiteres Beispiel für unpassende Scheren betreffen schätzungsweise 10% aller Menschen. Wenn ein Linkshänder mit einer Schere schneiden muss, die für Rechtshänder gemacht ist oder umgekehrt, dann kann man nur von Glück sprechen, wenn das Ergebnis passt.
Eine ungeeignete Schere ist jedoch schwieriger zu erkennen. Von geeigneter Schere spricht man, wenn die Schere im Anwendungsfall eingesetzt wird, für welchen sie hergestellt wurde. Eine Papierschere soll Papier gut schneiden und eine Nagelschäre die Fingernägel. Natürlich kannst du mit einer Papierschere deine Fingernägel schneiden. Das Ergebnis wird wahrscheinlich im Vergleich zur Nagelschere schlechter sein. In dem Fall kann man von einer ungeeigneten Schere sprechen.
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